«Ein ewiges Almosen für die armen Kinder»

Das Schloss A Pro in Seedorf (Bild Staatsarchiv Uri).

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Ein neues Buch beleuchtet die Geschichte eines Urner Magistraten aus dem 16. Jahrhundert und dessen Vermächtnis.

Elias Bricker betreut die Medienstelle des Instituts «Kulturen der Alpen». Gleichzeitig ist er aber auch als selbstständiger Historiker tätig. Im Auftrag der Stiftung Fideikommiss A Pro hat er nun ein neues Buch mit dem Titel «Ein ewiges Almosen für die armen Kinder» publiziert.

Zum Inhalt:

Peter a Pro (ca. 1510-1585) war der mächtigste Urner Unternehmer und Politiker seiner Zeit: Er führte Söldner auf den Schlachtfeldern an, handelte mit Korn, investierte in Finanzgeschäfte und amtete als Landammann. 1578 gründete er eine Armenstiftung für Kinder. Damit Finanzierung der Stiftung langfristig gesichert wurde, vermachte er ihr nach seinem Tod einen Teil seiner Ländereien – Matten, Wälder, Alpen, mehrere Gebäude sowie das Schloss A Pro in Seedorf.

Drei vom Urner Landrat gewählte Vögte – stets ein Pfarrer, ein Regierungsrat sowie ein frommer Mann aus dem Volk – bilden gemäss dem Willen von Peter a Pro den Stiftungsrat. Das Gremium verwaltet in den Gemeinden Seedorf, Spiringen und Göschenen nach wie vor eine Fläche von insgesamt 90 Hektaren Land. Somit gehört sie zu den grösseren Grundeigentümerinnen des Kantons. Denn der Stiftbrief von 1578 verbietet es der Institution, Flächen zu verkaufen.

Das Land ist heute verpachtet. Die Stiftung Fideikommiss A Pro verwendet die Erträge aus den Pachtliegenschaften vorwiegend für wohltätige Zwecke; etwa für bedürftige Familien oder für Institutionen, die sich für die Förderung von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Im 19. und bis Mitte des 20. Jahrhunderts – lange bevor es Stipendien, Sozialhilfe und Invalidenversicherung gab – übernahm sie im Kanton Uri eine tragende Rolle bei der Berufsbildung und im Sozialwesen.

 

Hinweis

Das Buch ist beim Buchverlag Gisler 1843 in Altdorf erhältlich.