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Rückkehr des Wolfs: Juristische Überlegungen zwischen Biodiversität, Herdenschutz, Jagd- und Initiativrecht

Die Rückkehr der Large Carnivores (grosse Beutegreifer), insbesondere des Wolfs, sorgt seit Jahren für hitzige Diskussionen, die sich nicht zuletzt in einer rekordverdächtigen Anzahl an parlamentarischen Vorstössen manifestiert. Zuletzt hat die an der Urne erfolgreiche Initiative gegen die geplante Revision des Jagdgesetzes den tiefen Graben zwischen den städtisch geprägten Räumen und den ländlichen Regionen bei diesem Thema aufgezeigt.

Der Vortrag versucht eine Tour d’Horizon durch die oft etwas vernachlässigten juristischen Aspekte der Problematik. Dabei werden mit Artenschutz und Biodiversität eine Vielzahl an rechtlichen Themen angesprochen: Jagdrecht und Naturschutzrecht, aber auch Agrarrecht, Umweltrecht, Waldrecht oder Tierschutzrecht. Dazu kommen die Vorgaben der Berner Konvention und anderer internationaler Regelwerke, von grossem Interesse ist aber auch das europarechtliche Regime der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Dies umso mehr, als diese Wildtiere in der Regel grosse Lebensräume, unabhängig von politischen Grenzen, beanspruchen. Der strenge Schutz führt insbesondere beim Wolf zu Konflikten mit der Landwirtschaft und der Frage legaler Vergrämungen und Entnahmen angesichts der geforderten Alternativenprüfung (Herdenschutzmassnahmen, Entschädigungen). Konflike bestehen aber auch hinsichtlich der Jagd und damit verbunden den Auswirkungen auf den Wildverbiss, insbesondere im Schutzwald (Naturgefahrenprävention). Nicht zuletzt benötigt die politische Debatte neue Anläufe zur Reform des Jagdrechts und damit zum Ringen um eine Koexistenz zwischen Wolf und menschlichen Aktivitäten. Insbesondere nationale Handlungsspielräume in Bezug auf die Weide- und Alpwirtschaft werden dabei im Zentrum stehen.

Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung 2020/2021: Recht der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen (RNR) an der Universität Luzern

Donnerstag, 18. März 2021, 18.15 Uhr

Rückkehr des Wolfs: Juristische Überlegungen zwischen Biodiversität, Herdenschutz, Jagd- und Initiativrecht
Prof. Dr. iur. Roland Norer, Universität Luzern / Institut «Kulturen der Alpen»

Hinweis

Zur Diskussion dieser Ansätze sind Sie herzlich eingeladen. Aufgrund der momentanen Situation rund um das Corona-Virus findet das Referat digital statt. Den entsprechenden Zoom-Link erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung.

Informationen zur Ringvorlesung auf dem Flyer oder der Website der Universität Luzern