Die Arbeit des Instituts «Kulturen der Alpen» ist grundlegend transdisziplinär. Wir sind der Überzeugung, dass erst die Verbindung verschiedener Expertisen und Wissensformen eine angemessene Bearbeitung der Forschungs- und Vermittlungsbereiche des Instituts ermöglicht. Das schliesst unterschiedliche wissenschaftliche Zugänge, Arten des Erfahrungswissens und praktische Kompetenzen im Umgang mit alpenraumspezifischen Fragen und Herausforderungen ein. So versteht sich das Institut «Kulturen der Alpen» als Ort der Vermittlung: zwischen natur-, geistes- und sozialwissenschaftlichen Ansätzen, zwischen Wissenschaften, Erfahrungswissen und Künsten, zwischen akademischen, kulturellen und politischen Denkmustern und Diskursen. Auf diese Weise bringt das Institut «Kulturen der Alpen» verschiedene Wissensformen und Wissensdynamiken jenseits disziplinärer Aus- und Zurichtung in einen fruchtbaren Austausch.
Die Forschungsprojekte des Instituts «Kulturen der Alpen» sind im Spannungsfeld raumtheoretischer, kulturhistorischer und ästhetischer Zugänge zum Alpenraum situiert. Sie sind transdisziplinär orientiert und zielen darauf, die spezifischen Lebensformen und kulturellen Praktiken zu erschließen, die aufgrund der vielfältigen Herausforderungen in den Alpen entstanden sind und entstehen werden. Somit versteht sich das Institut immer auch als Reflexionsort, um Wissen, Erfahrungen und Erkenntnisse der Vergangenheit in die Zukunft zu übersetzen.
Die Forschungsschwerpunkte des Instituts «Kulturen der Alpen» markieren übergeordnete Interessenfelder, in denen sich die Forschungsprojekte des Instituts bewegen und inhaltlich austauschen können sowie die drei Forschungsdimensionen im Sinne unterschiedlicher Zugangsweisen auf Fragestellungen und Themen zusammenwirken. Die jeweiligen Projekte situieren sich hauptsächlich in einem der folgenden drei Schwerpunkte, meist aber nicht ausschliesslich:
Formen der kulturellen Einschreibung: Menschliches Handeln hat im Alpenraum vielseitige Spuren hinterlassen und tut dies weiterhin - in der Biosphäre genauso wie in der Sphäre der Kultur. Diese Spuren zu verfolgen, zu untersuchen, wie sie sich in den Alpenraum eingeschrieben haben und auf diese Weise ein vertieftes Verständnis davon zu entwickeln, wie Menschen in den Alpen gelebt haben und leben, ist daher ein erster Forschungsschwerpunkt des Instituts.
Aktuelle Projekte: Stremlücke, Seilbahnen, OXÄ, Naturgefahrenrecht
Die Alpen als Ressource: Im europäischen Kontext bietet der Alpenraum wichtige Ressourcen sowohl materieller als auch kultureller Art, die weit über die Alpenregionen hinaus wirken. Im ersten Fall sind dies u.a. das Potential zur Energieproduktion, Wasserversorgung, Landwirtschaft, Kulinarik und Brauchtum. Nicht zuletzt sind die Alpen als Freizeit- und Erholungsraum auch eine touristische Ressource. Die mit der Nutzung dieser unterschiedlichen Ressourcen verbundenen Effekte in Gegenwart und Zukunft zu beschreiben, zu analysieren und zu problematisieren, ist daher ein zweiter Forschungsschwerpunkt des Instituts.
Aktuelle Projekte: Stauseebauten, Lokale Wertschöpfung, Creative Transformation
Räume der Imagination: Seit jeher sind die Alpen ein Raum der Imagination und der Projektionen, die sich in vielfältigen Narrativen in das kollektive Gedächtnis Europas und darüber hinaus eingeschreiben haben. Diese Narrative in ihrem komplexen historischen Wandel und in ihren Überlagerungen zu erschliessen und mit Blick auf das Imaginieren möglicher Zukunftsgestaltungen für den Alpenraum und darüber hinaus fruchtbar zu machen, stellt einen dritten Forschungsschwerpunkt des Instituts dar.
Aktuelle Projekte: Reduit, Facetten des Wandels, Scheunen, Volkslied