Skitourengänger von hinten.
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Nachhaltige Diskussionen zwischen Skitouren und Schneeschuhwanderungen an den Urner Institutstagen

Nachhaltige Diskussionen zwischen Skitouren und Schneeschuhwanderungen an den Urner Institutstagen

Das Programm war gefüllt mit spannenden Outdoor-Exkursionen und einer Vielzahl von Workshops zur Zukunft des Instituts auf regionaler und nationaler Ebene. Institutsleiter Prof. Dr. Boris Previšić leitete die erste von drei Skitouren am Morgen des 17. Januar, wobei die verschiedenen Stufen der Urner Alpwirtschaft zwischen Riedlig und Eggen erkundet wurden. Das Programm wurde dann am späten Nachmittag mit einem Vortrag und einem Workshop des Philosophen Dr. Jens Badura fortgesetzt. Das UNESCO Futures Literacy Framework diente als Leitfaden, um sich vorzustellen, welche Rolle das Institut in einem sich schnell verändernden globalen Umfeld, das mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert ist, haben wird. Der Abend endete mit einem Besuch des wöchentlichen Studiofilms im Cinema Leuzinger. Das Regiedebüt von Laura Baumeister de Montis, La hija de todas las rabias (Daughters of Rage, 2022), war in der Tat eine ernüchternde Erinnerung an die unterschiedlichen Landschaften, Klimazonen und Bedingungen, mit denen man im globalen Kontext konfrontiert ist.

Am nächsten Tag wurde die Skitour fortgesetzt, und diesmal erwartete die Abenteurer beim Aufstieg zum Gotthard-Hospiz ein regnerisches und windiges Klima. Diejenigen, die Lust auf einen gemächlicheren Ausflug in die Natur hatten, wurden von der Umweltökonomin Dr. Annina Boogen auf eine Schneeschuhwanderung durchs Urserental geführt. Sie erörterte, dass in dieser Region in den 1940er-Jahren ein grosses Wasserkraftprojekt zur Stromversorgung geplant war, dessen industrieller Kraftakt wahrscheinlich die Dörfer Andermatt, Realp und Hospental unter Wasser gesetzt hätte. Unser Spaziergang wurde von einer von Dr. Boogen produzierten Tonaufnahme mit dem Titel "On potentialities/ reservoirs" begleitet, in der sie sich vorstellte, was anders hätte sein können. Genau diese Fähigkeit, sich etwas anderes vorzustellen, ist besonders wichtig, da die Frage der erneuerbaren Energiequellen heute im Mittelpunkt der künftigen Klimastrategien steht. Mit diesem Thema im Hinterkopf ging es weiter nach Andermatt, wo Windmühlen als erneuerbare Energiequelle zum festen Bestandteil des Landschaftsbildes geworden sind.

Die beiden Gruppen trafen sich wieder in Altdorf, um mit dem zweiten Teil des Workshops fortzufahren. Die Mitglieder diskutierten ihre individuellen Projekte entlang der drei Themen, die sich am Vorabend herauskristallisiert hatten – Mobilität und Migration in den Alpen, Klimawandel und alpine Kulturen sowie Stärkung der Gemeinschaft durch Wissensaustausch, um sich für die Herausforderungen und Chancen der Zukunft zu rüsten. Die unterschiedlichen Fachkenntnisse, die im Institut zur Verfügung stehen und die vielfältigen Möglichkeiten für positive Interventionen waren der Höhepunkt des Abends. Der darauffolgende Morgen bot idyllische Bedingungen zum Skifahren in der Sonne zwischen Urigen und Mettenen. Andere zogen es vor, den Tag in Altdorf zu verbringen, um in der umfangreichen Bibliothek und den alpinen Ressourcen des Instituts zu stöbern. Insgesamt war dies ein vielversprechender Jahresauftakt für das Institut «Kulturen der Alpen» und wir freuen uns auf das kommende Jahr!

Veröffentlicht am 20. Januar 2024

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