In der Schweiz gibt es aktuell 10 Bergseen, an denen das Eisfischen erlaubt ist. Das sind die folgenden Seen:
Arnensee (Kanton: Bern, Höhe: 1'543 m.ü.M.)
Engstlensee (Kanton: Bern, Höhe: 1'850 m.ü.M.)
Hinterstockensee (Kanton: Bern, Höhe: 1'595 m.ü.M.)
Lej da Segl (Kanton: Graubünden, Höhe: 1'796 m.ü.M.)
Melchsee (Kanton: Obwalden, Höhe: 1'891 m.ü.M.)
Oberglegisee (Kanton: Glarus, Höhe: 1'422 m.ü.M.)
Oeschinensee (Kanton: Bern, Höhe: 1'578 m.ü.M.)
Seblisee (Kanton: Schwyz, Höhe: 1'430 m.ü.M.)
Stsausee Garichti (Kanton: Glarus, Höhe: 1'620 m.ü.M.)
Tannensee (Kanton Obwalden: Höhe: 1'976 m.ü.M.)
In der Schweiz ist die Szene der Eisfischer noch relativ klein und überschaubar. Dies ändert jedoch von Jahr zu Jahr. Das Eisfischen zieht auch hierzulande immer mehr Menschen in ihren Bann. Dabei liegt die Faszination nicht primär im Petri Heil bzw. in einem Fang, sondern ebenso sehr im Erleben der Natur. Dazu zählen auch das stundenlange Ausharren vor einem Eisloch sowie das Üben in verloren gegangene Tugenden wie Geduld, Achtsamkeit, Bescheidenheit oder die Verstärkung einer ganz eigenen Intuition, denn die Fische halten sich gut versteckt unter dem Schwarzeis und sind auch nicht zu hören. Es ist eine seltsame Mischung aus Hoffnung, Gelassenheit, Spannung und Anspannung, die eine Fischerseele mitbringen muss. Zum einen muss man sich mit einer tiefen und körpereigenen Entspannung im scheinbaren Nichts aufhalten, im Wissen, dass da unten in der Tiefe sehr wohl eine Fülle von Fischerglück schwimmt, auf der anderen Seite muss man zu jeder Zeit in eine sofortige Konzentration und Anspannung wechseln, wenn sich aus der Stille plötzlich doch noch ein emergentes und sehr oft auch höchst aufregendes Ereignis entwickelt. Für den Fisch bedeutet es den endgültigen Tod, für den Fischer das Leben, zumindest in Ländern wie China, Finnland oder Russland, wo das Eisfischen eine teilweise über 2000 Jahre alte Tradition hat und auch das Überleben sichert.
In ihrer Forschungsarbeit geht die Kulturwissenschaftlerin der Frage nach, inwiefern das Eisfischen vielleicht sogar als eine Schule des Lebens bezeichnet werden darf. Neben einer kulturwissenschaftlich-philosophischen Betrachtung über das Eisfischen und der Frage nach der Sehnsucht von Stille und Entschleunigung, schaut sie aber auch auf aktuelle Umweltproblematiken. Wie steht es um die Fischbestände? Welche Arten sind gefährdet und wodurch? Und wie lange kann das Eisfischen in einer sich so rasant schnell veränderten klimatischen Entwicklung noch bestehen?
Das Buch ist eine Hommage an die Wiederentdeckung der Langsamkeit und der Rute - und gibt am Ende auch ganz praktische Tipps für jene, die einmal für einen Tag das Petri Heil eines Eisfischers oder ganz einfach nur die Stille erleben wollen.