2023 ist die Alpsaison in der Schweiz von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Ausgehend von dieser Anerkennung werden seither diverse Anstrengungen unternommen, um die Öffentlichkeit sowohl über die aktuelle Situation der Alpwirtschaft als auch über ihr «Erbe» aufzuklären.
«Bestandsaufnahme Alparchive» ist Teil des Projekts «Inwertsetzung und Vermittlung der Alpsaison als immaterielles Kulturerbe der UNESCO». Im Auftrag des Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verbands (SAV) erstellt Rahel Wunderli einen Überblick über die Quellen- und Literatursituation zur jüngeren Geschichte (19.-21. Jhd.) der Alpwirtschaft in verschiedenen Regionen der Schweiz. Die dynamische, vielseitige und aussagekräftige Geschichte dieser Bewirtschaftungsform und der von ihr genutzten Räume ist nämlich kaum bekannt, trotz oder gerade weil die Alpwirtschaft im Allgemeinen auf reges Interesse stösst und viele positive Assoziationen hervorruft.
Im Folgeprojekt «Alpgeschichte schreiben» sollen die zusammengetragenen Quellen und Texte zusammen mit Laien ausgewertet und in Form von Geschichten über einzelne Alpen, über AlpakteurInnen und über regionenübergreifende Entwicklungen in der Alpwirtschaft öffentlich zugänglich gemacht werden.
Eine der grossen Herausforderungen dabei ist, die grosse Diversität der alpwirtschaftlichen Kontexte, Formen und Traditionen in der Schweiz zu fassen und sie dabei weder einzuebnen noch die Gemeinsamkeiten und grossen Linien aus den Augen zu verlieren. Sowohl die Bedingungen für das Fortbestehen dieses Kulturerbes als auch seine Entwicklungsfähigkeit sollen herausgearbeitet werden.
Das Projekt «Bestandesaufnahme Alparchive» (2025) wird finanziert vom Bundesamt für Kultur, der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG), der Fondation Sur-la-Croix und der Leopold Bachmann Stiftung. Für das Folgeprojekt «Alpgeschichte(n) schreiben» (2026/2027) hat das Bundesamt für Kultur eine Teilfinanzierung zugesichert. Weitere GeldgeberInnen werden aktuell gesucht.
Forschungsschwerpunkt
Formen der kulturellen Einschreibung
Start
August 2025
Abschluss
August 2027
Beteiligte
Dr. Rahel Wunderli