Elsa Roth (links) mit ihrer Familie beim Skifahren in Mürren im Februar 1929

Elsa Roth (links) mit ihrer Familie beim Skifahren in Mürren im Februar 1929. Quelle: Bildarchiv Bundesamt für Sport

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Elsa Roth (1906–2000) – Biografische Perspektiven auf eine Geschlechtergeschichte der Schweizer Skikultur

Elsa Roth (1906–2000)

Biografische Perspektiven auf eine Geschlechtergeschichte der Schweizer Skikultur

Das Dissertationsprojekt befasst sich mit der Biografie der Schweizer Sportfunktionärin, Skirennfahrerin und Skilehrerin Elsa Roth (1906–2000) und blickt durch diese biografische Linse auf Aspekte einer Schweizer Skikultur und des dazugehörenden alpinen Skisports im 20. Jahrhundert, insbesondere vor einem geschlechter-, sozial- und organisationshistorischen Hintergrund.

Ziel der Arbeit ist es, einerseits die geschlechtsspezifischen Strukturen und Voraussetzungen herauszuarbeiten, innerhalb derer sich Elsa Roth und weitere Akteur*innen der Skikultur in der Schweiz des 20. Jahrhunderts bewegten, die sie mitformten und verhandelten. Andererseits soll Elsa Roths Lebensgeschichte respektive deren skikulturelle Dimension exemplarisch erforscht werden. Bisher hat sich gezeigt, dass die Skikultur zwar männlich dominiert war, das Weibliche aber im Gegensatz zu anderen Sportarten nicht marginalisiert wurde. Zudem gab es, zum Beispiel in der Person Elsa Roths, Bestrebungen von Frauen, die Skikultur und insbesondere den Skisport aktiv zu prägen. Diese wurden grundsätzlich akzeptiert, wobei es durchaus Grenzen zu geben schien. Für meine Forschung greife ich auf einen breiten Quellenkorpus zurück, der sich in Archiven in der Schweiz und im Ausland befindet und private und staatliche Dokumente, Verbands- und Vereinsakten sowie zeitgenössische Publikationen umfasst. Diesen werte ich vor dem Hintergrund der Geschlechter- und Sozialgeschichte aus und bediene mich der narrativen Form einer exemplarischen Biografie. Zudem widmet sich ein Kapitel der methodischen Frage, wie es um die Repräsentativität solcher biografischen Perspektiven steht.

Mit der Erforschung von Geschlechter- und Rollenbildern innerhalb des Sports und der Sportadministration liefert das Dissertationsprojekt einen Beitrag zum Verständnis aktueller gesellschaftlicher Debatten zur Chancengleichheit. Die Relevanz des Themas zeigt sich etwa durch die seit Anfang 2025 geltende Geschlechterquote von 40 Prozent in der Leitung nationaler Sportverbände. Gleichzeitig trägt das Projekt zur Schliessung der Forschungslücke der Geschlechtergeschichte jenes Sports bei, der im 20. Jahrhundert zu dem Schweizer Nationalsport stilisiert wurde.

 

Forschungsschwerpunkt

Formen der kulturellen Einschreibung

Start
April 2022
Abschluss
Dezember 2026
Beteiligte
Nils Widmer