Maenner vor einer Eisenbahn

Bahnhof Buchs SG 1978. Jugoslawische Saisonniers reisen ein. Bild: NZZ, Keystone

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Unsichtbare Gäste. Jugoslawische Saisonarbeitende im Schweizer Alpenraum 1970-1991.

Unsichtbare Gäste

Jugoslawische Saisonarbeitende im Schweizer Alpenraum 1970-1991.

Die jugoslawisch-schweizerische Arbeitsmigration spielt in der Forschung entgegen der Dominanz in der Bevölkerung kaum eine Rolle. Während sich Deutschland und Österreich der Thematik seit geraumer Zeit schon annehmen, stellt die Saisonarbeit im Allgemeinen und die jugoslawische im Besonderen in der Schweiz noch immer einen blinden Fleck dar. Die Dissertation untersucht die Alltagsgeschichte der jugoslawischen Saisonarbeitenden im Schweizerischen Alpenraum von 1970-1991 anhand von drei alpinen Ressorts. Dabei wird im Sinne der neuen Kulturgeschichte das Individuum nicht gesondert von der Struktur betrachtet, sondern als Akteur in einer Verflechtung von Wirtschaft, Politik und Kultur gesehen. Dementsprechend werden quantitative und qualitative Methoden angewendet. Rund 20 Interviews ergänzen die Archivbesuche auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene. Zudem wird das Arhiv Jugoslavije in Belgrad konsultiert, um Begriffe wie «Qualifikation» oder «Gastarbeit» abzugleichen und die Rekrutierungsprozesse aus jugoslawischer Sicht zu beleuchten. Das Dissertationsvorhaben schliesst somit nicht nur eine Lücke in der Schweizer Migrationsgeschichte, sondern versteht sich als fundamentale Untersuchung in Richtung einer Schweizer Geschichte, die dem Bevölkerungsspiegel gerecht wird. Zudem liefert sie existenzielle Grundlagen für zukünftige Migrationsforschung.

Forschungsschwerpunkt

Die Alpen als Ressource

Start
2023
Abschluss
2027
Beteiligte
Milka Lehner